Heraus zum Internationalen Frauenkampftag!

Gemeinsam mit den KollegInnen des Öffentlichen Dienstes auf die Straße

Am 8. März 2023, dem internationalen Frauentag, werden wieder weltweit Frauen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, für eine gleichberechtigte und solidarische Gesellschaft auf die Straße gehen. Gerade in diesen Zeiten multipler Krisen und zahlreicher Kriege hat sich die Situation von Frauen weiter verschlechtert: Durch die explodierenden Preise bei Lebensmitteln, Energie und Mieten nimmt die Zahl von Menschen, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr sichern können, drastisch zu. Das trifft überwiegend Frauen auf Grund ihrer immer noch um ca. 20 % niederen Löhne. Frauen sind häufig in prekären Jobs beschäftigt, haben nur einen Minijob oder arbeiten in Teilzeit. Sie arbeiten häufig in Branchen, die schlecht bezahlt sind, zum Beispiel im Sozial- und Erziehungsdienst, in der Pflege, im Einzelhandel, in der Gastronomie. Oft bekommen sie nur den Mindestlohn bezahlt. Deshalb leben sie häufiger in Armut oder sind armutsgefährdet. Hohe Preissteigerungen verschärfen die Armut von Frauen extrem. Dies führt dazu, dass sie vermehrt auf staatliche Leistungen und soziale Infrastruktur angewiesen sind, die in Krisenzeiten eben immer auch abgebaut werden.

Vier von fünf erwerbstätigen Frauen können langfristig nicht sich und ein Kind mit ihrem Einkommen versorgen. Jede 5. Frau ist von Armut bedroht. Frauen, die sich von ihren Partnern trennen möchten, finden keine bezahlbare Wohnung und können ihre Lebenshaltungskosten nicht allein stemmen – erst recht nicht, wenn sie Kinder haben. Für Frauen gleicht das einem Albtraum – insbesondere für die, die von häuslicher Gewalt betroffen sind. Hilfsstrukturen wie Frauenhäuser sind zudem schon seit Jahren unterfinanziert und überfüllt, so dass immer wieder Frauen, die dringend Hilfe bräuchten, abgewiesen werden.

Also Gründe genug, um am Frauenkampftag zu protestieren und zwar gemeinsam mit den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen, die sich in ihrer Tarifrunde befinden und für 10,5 %, mindestens aber 500 Euro kämpfen. Tariferhöhungen, die sie dringend brauchen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Ver.di ruft am 8. März zum Aktionstag der Sozial- und Erziehungsdienste auf. Bereits 2022 hatten die Kolleginnen und Kollegen aus diesem Bereich gestreikt und waren gemeinsam mit der Frauenbewegung auf der Straße. Das hat letztes Jahr dem Frauentag eine neue Bedeutung, eine größere Wertigkeit und mehr Kampfkraft gegeben – denn es fand der erste Frauenstreik in Deutschland am 8. März statt.

Im gesamten Öffentlichen Dienst stellen Frauen über die Hälfte der Beschäftigten, etwa beim Reinigungspersonal, in der Hauswirtschaft und Schulen sowie in der Verwaltung. Der Sozial- und Erziehungsdienst ist mit über 80 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten: z. B. in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Insgesamt sind dort 1,66 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, davon 1,4 Millionen Frauen.

Sowohl in der Pandemie als auch in der jetzigen Wirtschaftskrise wurde deutlich, wie wichtig die öffentliche Daseinsvorsorge für die Gesellschaft ist. Sie bildet die Grundlage ihres Zusammenlebens, sie ermöglicht soziales Miteinander, gesellschaftliche Teilhabe und soziale Sicherheit. Wir erleben zur Zeit, wie diese gesellschaftliche Basis zunehmend wegbricht. Personalmangel und Einsparungen in allen Bereichen. Das führt zu Reduzierung von Öffnungszeiten oder auch Schließungen, sei es in den Kitas, in Schulen oder Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist de facto nicht mehr möglich. Sozialarbeiter*innen finden keine Plätze für Kinder in Not und müssen mit knappen Ressourcen gegen die Auswirkungen von Armut in einem eigentlich reichen Land kämpfen. Zustände, die nicht mehr hinnehmbar sind.

Es ist ein Skandal, dass in einem der reichsten Länder der Welt ausgerechnet für die Beschäftigen im sozialen Bereich kein Geld für eine adäquate Bezahlung da sein soll, während gleichzeitig Milliarden für die Rüstung ausgegeben werden und mit massiven Rüstungsexporten der Frieden gefährdet wird. Deshalb ist der gemeinsame Kampf der Frauenbewegung mit den Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes, aber auch mit der Friedensbewegung an diesem 8. März dringlicher denn je.

Termine

Zur Zeit sind keine Veranstaltungen verfügbar
Weitere Termine

Aktuelle Texte  

Weitere Texte

Suche

Aktuelle Rote Spritze

Logo der Roten Spritze, Zeitung des Branchenaktivs Gesundheitswesen der DKP Stuttgart

Rote Spritze Archiv