Solidarität mit dem Kampf der Beschäftigten von Daimler
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Genossinnen und Genossen der DKP Stuttgart unterstützen euch in eurem Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze, gegen die dreisten Erpressungsversuche des Daimler-Vorstands.
30.000 Arbeitsplätze sollen dem Profitinteresse zum Opfer fallen, das wäre eine Einsparung von bis zu 3 Mrd. €, also wieder ein Mehr an Profit für das Kapital.
Arbeitsplatzabbau nicht etwa, weil keine Autos mehr gebaut werden, sondern weil die Produktion nach Osteuropa verlagert werden soll, wo die KollegInnen sehr viel weniger verdienen.
War bisher von 4.000 Arbeitsplätzen in Untertürkheim die Rede, weil die Aggregatewerke zurückgefahren werden sollten, so gibt es inzwischen auch Angriffe gegen die Belegschaften in Gaggenau, Kassel, Mannheim, Wörth und die Stuttgarter Zentrale - alles Bereiche der Nutzfahrzeugfertigung.
Die Frage stellt sich, was Verträge mit dem Kapital wert sind, wenn sie, sobald die Gewinnerwartung nicht erfüllt wird, gebrochen werden. Die Betriebsvereinbarungen zur Beschäftigungssicherung wurden ja von den Kolleginnen und Kollegen bezahlt, es waren keine Geschenke. Selbst die Tarifverträge mit der IGM zu Schichtzuschlägen, bezahlte freie Tage (Weihnachten/Silvester) sollen jetzt unterlaufen werden und es wird damit gedroht, daß künftig Tariferhöhungen nicht weitergegeben werden. Auch diese einmal abgeschlossenen Tarifverträge waren keine Geschenke, sondern wurden mit Verzicht z.B. auf höhere Lohnerhöhungen kompensiert, also von euch selbst bezahlt. Wie könnte auch der Vorstand oder die Aktionäre etwas verschenken, sie arbeiten nicht, sondern sie kassieren das Geld, das ihr erarbeitet. Ihr seid es, die den Mehrwert schaffen. Deshalb waren die zahlreichen Aktionen der letzten Wochen mehr als berechtigt, mit denen ihr die Verhandlungen begleitet habt, denn Vertragsbrecher reagieren nur auf Druck, sie verstehen nur die Sprache des Streiks. Umso unverschämter ist es, daß sie euch jetzt drohen, den zugesagten E-Campus doch nicht in Untertürkheim anzusiedeln, weil ihr euch nicht alles gefallen laßt.
Wichtig ist jetzt die Geschlossenheit der Beschäftigten aller Daimlerwerke, laßt euch nicht spalten, nicht gegeneinander ausspielen, seid solidarisch. Ihr seid mehr, ihr seid die vielen, die die Werte schaffen, ohne euch geht nichts, ohne die Vorstände oder die Aktionäre schon.
Wir wünschen euch viel Erfolg im Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze und der erkämpften sozialen Standards.
Wir stehen solidarisch an eurer Seite und werden euch unterstützen.
Die Genossinnen und Genossen der DKP Stuttgart