Mondays for Jobs
Seit 3 Monaten kämpfen die Kolleginnen und Kollegen von WMF (Württembergische Metallwarenfabrik) in Geislingen an der Steige (Schwäbische Alb) gegen den Abbau von weltweit 400 Arbeitsplätzen, davon 250 Arbeitsplätze in Geislingen sowie gegen die Schließung der Kochgeschirrfertigung in Geislingen. Jeden Montag nutzen sie ihre Mittagspause und gehen 5 vor 12 zu ihrer Demo rund um’s Werkgelände. „Mondays for Jobs“ – so steht es auf ihren gelben Westen, die sie bei ihrem Marsch tragen. Beim ersten Mal Anfang Juli waren es gerade mal 7 KollegInnen, dann 100 und jetzt demonstrieren immer zwischen 250 und 500 Kolleginnen und Kollegen – Montag für Montag seit 3 Monaten. Zur Zeit arbeiten noch 1800 Menschen im Werk. Für eine Stadt wie Geislingen mit etwas über 22.000 Einwohner ist dies eine ganze Menge. WMF ist dort der größte Arbeitgeber. Und nicht nur bei WMF soll abgebaut werden. In der Region stehen insgesamt über 2000 Arbeitsplätze in Metallbetrieben auf der Kippe. Für die Menschen in dieser ländlichen Region eine Katastrophe. Deswegen hatte die IG Metall Mitte September zu einem gemeinsamen Aktionstag aller betroffenen Betriebe aufgerufen. Über 1000 Beschäftigte kamen zur Kundgebung. Auch viele Kollegen aus nicht betroffenen Betrieben zeigten ihre Solidarität. Der Widerstand hat Dynamik bekommen, ist kreativ und nachhaltig. Die Belegschaft von WMF hat schon viele Kämpfe ausgefochten. Bereits vor 5 Jahren sollten 400 KollegInnen gekündigt werden. Mit einem hartnäckigen Kampf konnte dies abgewehrt werden. Die beeindruckende Menschenkette von 2,5 km Länge ist noch gut in Erinnerung. Wir wünschen euch auch in dieser Runde eures Kampfes einen vollen Erfolg.
Christa Hourani für die UZ
Solidaritätserklärung des Zukunftsforums Stuttgarter Gewerkschaften und des Metallertreffs mit den Kolleginnen und Kollegen von WMF:
Wir verurteilen den vom WMF-Vorstand angekündigten Personalabbau von weltweit 400 Stellen, davon ca. 250 in Geislingen und die angekündigte Schließung der Kochgeschirr-Fertigung in Geislingen auf das Schärfste und erklären uns mit dem Kampf der Beschäftigten bei WMF gegen diese Pläne solidarisch.
Der Kapitalismus zeigt sich hier mal wieder mit seinem ganzen häßlichen Gesicht. Dem Unternehmen geht es glänzend – trotzdem fährt er diese Angriffe auf die Belegschaft. Nur um noch mehr Höchstprofite zu scheffeln.
Gerademal 5 Jahre ist es her, dass schon mal ein Personalabbau von knapp 400 KollegInnen angekündigt wurde und ihr euch hartnäckig gewehrt habt. Noch gut ist uns die beeindruckende Menschenkette mit 2,5 km Länge in Erinnerung. Eure jetzige Idee mit den wöchentlichen Protesten „Mondays for Jobs“ finden wir super und werden sie so gut wir können unterstützen. Dass dies bei den Kolleginnen und Kollegen gut ankommt, zeigen ja die steigenden Teilnehmerzahlen.
Euren Kampf um den Erhalt der Kochgeschirr-Fertigung und gegen die Entlassungen unterstützen wir, wünschen euch viel Erfolg und erklären uns mit euch und eurem Kampf solidarisch.
Zukunftsforum und Metallertreff Stuttgart 4. September 2019
WMF-KollegInnen und UnterstützerInnen am 7. Oktober auf ihrem Mittagspausenmarsch „Mondays for Job“