Das Venezuela Aktions-Bündnis Stuttgart hat am 21.06.19 eine Veranstaltung mit dem internationalen Sekretär der Kommunistischen Partei Venezuelas (PCV), Carolus Wimmer organisiert. Rund 50 Besucherinnen und Besucher informierten sich mehr als 3 Stunden lang über zahlreiche Aspekte der Entwicklung in Venezuela.
In seinem Eingangsreferat berichtete der Referent zunächst von den Erfolgen in der Abwehr des Putschversuches der rechten Opposition und der Umsturzbestrebungen der USA. Trotz der großen Entbehrungen die die venezolanische Bevölkerung, insbesondere durch Sanktionen und gewalttätige Aktionen der Opposition und von ihr bezahlter Paramilitärs, zu ertragen hat, beschrieb er die Situation als relativ stabil und betonte die Entschlossenheit von Millionen VenezolanerInnen zur weiteren erfolgreichen Verteidigung ihrer Souveränität und ihres Weges in Richtung Sozialismus. In diesem Zusammenhang ging er auch auf die Berichterstattung in den bürgerlichen Medien ein und betonte, dass sich das darin gezeichnete Bild einer von Chaos und Unzufriedenheit mit der Regierung geprägten Gesellschaft keineswegs mit der Realität deckt. So berichtete er auch von den, trotz der Angriffe und Sanktionen errungenen, sozialen Fortschritte der bolivarischen Bewegung – vom Bau von Wohnungen, über die Alphabetisierung bis zum Ausbau des Gesundheitswesens. Er betonte dabei auch, dass sich diese Entwicklungen fortsetzen müssen und letztlich die nach wie vor existente kapitalistische Wirtschaft in Venezuela überwunden werden muss – sowohl um die Lebenssituation der Menschen zu verbessern, als auch um die fortdauernden Angriffe von Seiten des Kapitals zu unterbinden.
Die internationale Solidaritätsbewegung beschrieb er als extrem wichtig, nicht zuletzt da auch die imperialistischen Kräfte, insbesondere der USA, aber auch der EU und rechter Lateinamerikanischer Regierungen, gemeinsam gegen Venezuela agieren.
Desweiteren ging er auf vier zentrale Punkte ein, die für die zukünftige Entwicklung Venezuelas von Bedeutung sind: Die wirtschaftliche Entwicklung, die Massenbasis des bolivarischen Prozesses, die Positionierung der Streitkräfte, sowie das internationale Kräfteverhältnis.
Im Verlauf der Veranstaltung wurden anhand von zahlreichen Fragen der BesucherInnen verschiedene weitere Aspekte behandelt: Die Position der PCV, die einerseits das Bündnis der bolivarischen Kräfte verteidigt, andererseits aber auch kompromisslos im Klassenkampf und im politischen Kampf für die Überwindung des Kapitalismus und eine sozialistische Perspektive aktiv ist. Er berichtete auch von den harten Kämpfe die dabei zu führen sind und in denen im vergangenen Jahr fünf und in diesem Jahr drei AktivistInnen der PCV, sowie hunderte weitere AktivistInnen von rechten Kräften, bzw. von Großgrundbesitzern engagierten Paramilitärs ermordet wurden.
Die Politik der Regierungspartei PSUV beschrieb er als tendenziell fortschrittlich, erläuterte jedoch auch die Kritik die es von Seiten der PCV daran gibt, etwa teilweise autoritäre Herangehensweisen oder zu wenig Entschlossenheit im Kampf gegen Korruption und das Kapital.
Auch auf die Politik der rechten und in den bürgerlichen Medien als „demokratisch“ dargestellten venezolanischen Opposition, die Situation in den Streitkräften, sowie die Vorbereitung auf weitere Angriffe, u.a. durch den zusätzlichen Aufbau von Volksmilizen, die bisher bereits über 1,2 Millionen Freiwillige verfügen, die Notwendigkeit einer sachlichen Berichterstattung, und auf zahlreiche weitere Punkte wurde bei der Veranstaltung eingegangen.
Die BesucherInnen spendeten am Abend insgesamt mehrere hundert Euro zur Unterstützung der Arbeit der PCV und es wurden weitere Schritte zur Verstärkung der Solidaritätsarbeit vereinbart, wodurch die Veranstaltung auch über den Abend hinaus Wirkung zeigen wird.
Kontakt zum Venezuela Aktionsbündnis Stuttgart (bei Interesse an einer Beteiligung oder an Informationen zu Veranstaltungen und Soli-Aktivitäten): Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!